Hier ist eine Kostprobe aus meinem Buch Farben der Liebe. Lesen Sie je
zwei Prosa- und zwei Reimgedichte.

Zauberer

Zauberer müssen zaubern,
ihre Welt in Magie hüllen,
sich entfalten und ausleben in ihrer Kraft.

Sie haben - auf ihre natürliche Art -
ganz von selbst, aus ihren tiefen inneren Impulsen
andere zu faszinieren,
sie zu fordern, auf verschiedenste Arten.
Sie tun dies durch Verhaltensweisen,
Sichtweisen, Kreativität...
...und vor allem durch ihre Liebe,
die sie anderen auf mannigfaltige Weise zeigen.

Sie geben ohne zu erwarten,
sie lieben ohne Anspruch,
sie lassen Dinge geschehen.

Sie richten sich nach dem großen Fluß,
der alles bestimmt,
in dessen Gnade und höchster Liebe sie leben.
Zauberer kennen den Willen des Flusses.
Wohin er fließt, wissen sie nicht immer.

Sie glauben an das Höchste Gute in allem was ist.
Sie vertrauen und gestalten ihr Leben doch aktiv.
Sie wissen wann sie was zu tun haben.
Zauberer sind zur rechten Zeit am rechten Ort,
sie tun das, was für sie zu tun ist.

Zauberer sind frei.
Frei von Erwartungen an andere.
Sie haben keine Ansprüche, nur Wünsche.
Sie haben Ideen und machen Pläne.
Pläne verändern sich,
Ideen werden manchmal umgesetzt, manchmal nicht.
Es kommt dann etwas besseres,
ein Geschenk, welches Ideen und Pläne verändert.
Dieses Geschenk ist größer.
Größer als jeder kleine Plan, jede kleine Idee,
entsprungen dem kleinen Licht des Zauberers.

Der Zauberer weiß das.

Er übt sich in Demut
Und nimmt in Liebe Veränderungen und deren Geschenke an.
Er vertraut, da er nicht weiß,
doch darum weiß er genau.

Zauberer leben in Freiheit.
Sie brauchen Raum und Zeit um zu zaubern.
Sie zaubern für sich und andere.
Es ist ihr Tanz, den sie tanzen,
zum Wohle von allem was lebt.

 

Liebe


Wo sie ist,
kann Angst nicht sein.
Wo sie ist,
gibt es keine Wut,
keinen Neid, keine Gefahr:
die Liebe.

Ihre Kraft vermag Schmerzen aufzulösen,
Traurigkeit zu verändern in Lust am Leben.
Sie lässt uns Menschen finden,
die uns Kraft geben,
die unseren Mut
und unsere Hoffnung nähren.
Je mehr wir von ihr geben,
umso mehr bekommen wir von ihr.

Sie ist unendlich gnädig.
Sie ist immer präsent.

Wenn wir sie nicht fühlen,
haben wir uns auf sie einzustimmen.
Durch sie bekommt jeder Augenblick,
jede Situation, jede Beziehung Sinn.

Wir haben ihr zu vertrauen
und sie zu sehen.

Wir haben zu lernen
wie wir sie
mit all unseren Sinnen wahrnehmen können.

Sie ist in Zeit und Raum
und außerhalb dessen.

Sie sucht uns
und findet uns immer.

Erlauben wir uns in ihr zu leben,
sie die Führerin durch unser Leben sein zu lassen,
so sind wir reich.

 

Freude


Welch`eine Freude, zu wissen:
Ich bin ein Teil davon.
Ein Teil vom Ganzen,
vom Großen von
allem, was hier singt und pfeift
und langsam, schneller weiter reift.

Ich singe mein Lied in meinem Raum,
fülle ihn aus mit meinem Traum,
mit meiner Arbeit, wie sie ist.
Und wenn mich dann die Muße küßt,
leb` ich auf, spür` Freude drinnen,
möchte` sie teilen, mit Freunden-Innen,
auf daß die ganze Welt erlebt
wie gut es mir gerade geht.

Und neue Freude wird geboren
durch Eure Herzen, Eure Ohren,
klingt das Lied, das meins und Eures ist.
Und viele sei`n von mir geküßt,
geliebt und angesteckt von meiner Lust,
von Lust auf Leben, die uns sagt:
"ich bin bei Euch, die Ihr lieben wagt."

 

Ein Traum


Eine kleine Zauberwirkstatt
Mit vielen kleinen Sachen drin,
Zauberuhren, Zauberfläschchen,
magisch` Zaubermedizin.

Es wird mir kürzlich heiß und kalt
mein Stuhl - ich sitz` bequem auf ihm -
ist siebenhundert Jahre alt.


Eine kleine Zauberfrau
sitzt hiner`m Pult,
sie schaut,
ich schau,
fragt mich welche Uhr ich möcht`.
Ich sage: "Keine wohl,
s`ìst mir zu teuer,
doch die eine da gefällt mir gut,
gefällt mir wirklich ungeheuer!
Die mit dem großen Zifferblatt,
die mit den gold`nen Zahlen, satt.

Doch eigentlich bin ich auf Reisen
und wisst ihr - Frau -
bei diesen Preisen
möcht` ich lieber etwas kleines."

So zeigt sie mir `ne kleine Schlange,
grün und leblos ist sie,
gerollt und zart,
ein Kriechtier ist`s, `ne Gummiart.


"Soll mir recht sein", sag` ich dann
und was dann passiert das kann
und ich seh`s mit eig`nen Augen
und nicht versteh`n und kaum recht glauben...

...es füllen sich die kleinen Räume,
werden grösser - ja, ich träume - ,
füllen sich mit Menschen wohl,
"auf, auf, ein Fest in Dur und Moll!"

Musik beginnt zu spielen und
wir tanzen in `nem kleinen Rund,
größer werdend, Schritt für Schritt...
ich tanze in Extase mit.
Wollt doch eigentlich lang schon geh`n,
doch gibt es hier so viel zu seh`n,
was ich bislang niemals sah!

Ich sitz` am Tisch vom tanzen müd`
und seh` mir ruhig die Szene an.
Der Tanz dauert noch immer an
und Liebende verwöhnen sich.

Gewahre eine junge Frau,
mit schlanken Schritten nähern sich,
zart massierend rührt sie mich,
"ja, ja, im Nacken, ganz genau!"


So, wie sie gekommen war,
verführerisch und sonderbar,
entschwindet sie mit leichten Schritten.
"Ich möchte´ sie wieder," unbestritten.
Doch haftet ihr was seltsam`s an
und beim besten Willen kann
und will ich ihr nicht folgen!

Das Bild der Zauberwirkstatt nun,
verschwimmt vor mir,
nichts mehr zu tun,
außer Lebe wohl zu sagen.
Lebe wohl, du kleine Wunderwelt,
sei sanft beschützt tief in mir drin,
hab Dank für deiner Bilder Sinn.

So laß` ich dich, dort, wo du bist,
kehre zurück..., sei sanft geküßt,
verlass dich nun, ich muß jetzt geh`n,
leb wohl..., bis wir uns wieder seh`n.